Karl Gordon Henize ist in der Welt der Weltraumforschung ein bekannter Name. Er war NASA-Astronaut und Pionier der Wissenschaft an Bord der Raumfähre Challenger. Sein ganzes Leben widmete er der Erforschung ferner Sterne und der Erforschung der Grenzen der Erdatmosphäre. Doch durch eine grausame Wendung des Schicksals fand er ein tragisches Ende auf dem „Dach der Welt“ – dem Mount Everest. Die Geschichte von Karl Gordon Henize ist eine ergreifende Erinnerung an die menschliche Zerbrechlichkeit angesichts großer Herausforderungen, ob im Weltraum oder auf der Erde.

1. Die Liebe zu den Sternen und den Bergen
Schon in jungen Jahren war Karl Gordon Henize tief von Sir Edmund Hillary inspiriert, dem ersten Menschen, der den Mount Everest bestieg. Diese Liebe zum Bergsteigen entflammte in seinem Herzen, und später gesellte sich eine noch größere Leidenschaft dazu: die Liebe zum Weltraum. Henize wurde ein brillanter Wissenschaftler und Astronaut, arbeitete für die NASA und diente 1985 an Bord der Raumfähre Challenger. 1986 wurde er leitender Wissenschaftler für Weltraumforschung am Johnson Space Center und widmete sein Leben der Forschung und bahnbrechenden Verbesserung von Langzeit-Weltraummissionen. Er hatte buchstäblich nach den Sternen gegriffen.

2. Ein gefährlicher wissenschaftlicher Ehrgeiz am Everest
Nach seinem Ausscheiden aus der NASA beschloss Karl Henize 1993, eine waghalsige Expedition zum Mount Everest zu unternehmen. Sein Ziel war nicht nur, seiner Leidenschaft fürs Klettern nachzugehen, sondern auch einem wissenschaftlichen Zweck zu dienen. Er hoffte, NASA-Geräte zur Messung von Strahlung in verschiedenen Höhen zu testen und so deren Auswirkungen auf menschliches Gewebe während Langzeit-Weltraummissionen zu untersuchen. Es war die perfekte Verbindung seiner beiden größten Leidenschaften: Bergsteigen und Weltraumforschung.
3. Eine bittere Tragödie und ein bleibendes Erbe

Henize wurde später auf dem Changste-Gletscher begraben.
Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit Karl Henize. Schon an seinem zweiten Tag im vorgeschobenen Basislager auf 6.705 Metern Höhe zeigten sich bei ihm Anzeichen der Höhenkrankheit. Seine Lunge füllte sich mit Plasma – ein Symptom des Höhenlungenödems, einer der gefährlichsten Höhenkrankheiten. Er schaffte es nicht, rechtzeitig abzusteigen und verstarb auf 5.486 Metern Höhe. Seine unerfüllten Träume blieben zurück.
Sein Tod war eine herzzerreißende Tragödie und eine grausame Ironie des Schicksals. Der Mann, der zwischen den Sternen geflogen war und die größten Geheimnisse des Universums erforscht hatte, erlag der Härte seines Heimatplaneten. Sein Leben lang strebte er nach den höchsten Punkten des Himmels, doch seine letzte Ruhestätte fand er am höchsten Punkt der Erde, eingebettet unter den Sternen, deren Erforschung er sein Leben gewidmet hatte.

Die Geschichte von Karl Gordon Henize ist eine eindringliche Erinnerung an die Zerbrechlichkeit des Lebens und den immensen Mut derer, die ihre Leidenschaften bis zum Ende verfolgen. Er führte ein außergewöhnliches Leben und bezwang Höhen, von denen nur wenige träumen. Sein Tod war zwar eine Tragödie, doch kann er seine großen Beiträge zur Wissenschaft und seinen unglaublichen Mut, seiner Liebe zum Bergsteigen nachzugehen, nicht schmälern. Karl Gordon Henize wird für immer als der Astronaut in Erinnerung bleiben, der nach den Sternen griff, aber schließlich unter ihnen ewigen Frieden fand.