Der Große Preis von Österreich markierte einen neuen Tiefpunkt in Max Verstappens Saison, und der viermalige Weltmeister scheint die Hoffnung auf einen fünften Titel im Jahr 2025 aufgegeben zu haben. Nach einem dramatischen Crash in der ersten Runde, verursacht durch eine Kollision mit Mercedes-Pilot Kimi Antonelli, verkürzte Verstappen den Case-F1-Titel auf den Titel. Mit einem 61-Punkte-Rückstand auf Oscar Piatri und der dominanten Form des McLaren MCL39 hält Verstappen den Titel für unerreichbar. „Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass sie nicht gewinnen“, sagte er in einem seltenen Moment der Offenheit.

Das Wochenende auf dem Red Bull Ring war für Verstappen von Anfang bis Ende ein Kampf ums Überleben. Nach einem enttäuschenden Qualifying, in dem er nur den siebten Platz erringen konnte, hoffte der Niederländer auf einen starken Start, um Boden gutzumachen. Doch drei Dinge gingen schief. Kimi Antonelli, der 18-jährige Mercedes-Rookie, startete eine ambitionierte Aufholjagd, verlor dabei jedoch die Kontrolle und rammte Verstappen. Beide Fahrer landeten im Kiesbett, was für beide das vorzeitige Rennende bedeutete. Antonelli übernahm sofort die Verantwortung: „Es war mein Fehler, ich bin zu aggressiv gefahren und habe den Halt verloren. Es tut mir leid“, sagte er anschließend. Für Verstappen war es eine bittere Pille, doch er weigerte sich, den jungen Italiener hart zu bestrafen. „So etwas passiert im Rennsport, besonders bei einem Rookie“, sagte er.

Der Rückschlag war jedoch nicht der Hauptgrund für Verstappens Frustration. In seiner Analyse nach dem Rennen äußerte er sich bemerkenswert ehrlich zu den Schwächen des Red Bull RB21. „Wir hatten dieses Wochenende sowieso nicht den nötigen Speed“, gab er zu. „Es war etwas unglücklich. Wir müssen aus diesem Wochenende viel lernen.“ Der RB21 hatte in dieser Saison Mühe, mit dem MCL39 mitzuhalten, der in Österreich mit einem Doppelsieg für Oscar Piatri und Lando Norris erneut dominierte. Verstappen, der seinen letzten Sieg in Imola verbuchte, räumt ein, dass die Konkurrenz derzeit einen Vorsprung hat. „Die McLarens sind im Moment einfach eine Nummer größer“, sagte er. „Wir geben weiter Gas, aber es ist klar, dass wir uns verbessern müssen.“

Verstappens Kommentare spiegeln eine realistische Sicht auf seine Situation wider. Elf Rennen vor Saisonende und 61 Punkte Rückstand auf Piatri scheinen den Titelkampf verloren zu haben. Der Niederländer, der die Formel 1 in den vergangenen Jahren mit beispielloser Konstanz dominierte, scheint sich nun mit einer unterdurchschnittlichen Leistung abgefunden zu haben. „Meine Mentalität ändert sich nicht“, betonte er. „Wir geben immer unser Bestes, so wie früher, als wir viele Siege eingefahren haben. Aber manchmal muss man akzeptieren, dass es nicht das eigene Jahr ist.“ Diese nüchterne Haltung ist typisch für Verstappen, der in der Vergangenheit in schwierigen Zeiten oft Widerstandsfähigkeit bewies.

Der Rückschlag in Österreich heizte auch die Spekulationen über Verstappens Zukunft bei Red Bull an. Obwohl sein Vertrag noch bis 2028 läuft, gibt es Gerüchte über Ausstiegsklauseln, die ihm die Freiheit geben könnten, zu einem anderen Team wie Mercedes zu wechseln. Verstappen begrüßte die Fragen jedoch und konzentrierte sich auf die Gegenwart. „Ich konzentriere mich aufs Rennen, nicht auf Spekulationen“, sagte er. Einen klaren Wunsch äußerte er jedoch: „Ich hoffe, die Leute hören auf, über meine Titelchancen zu reden. Es ist klar, wo wir stehen.“

Für Red Bull ist die Situation ein Weckruf. Teamchef Christian Horner räumte ein, dass das Team technische Verbesserungen vornehmen müsse, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. „Wir wissen, wo unsere Schwächen liegen“, sagte er. „Es liegt an uns, hart zu arbeiten und das Auto zu verbessern.“ Die Formel-1-Community ist derweil weiterhin fasziniert von Verstappens offener Haltung. Seine Akzeptanz der Situation zeigt einen Fahrer, der trotz Rückschlägen entschlossen ist, weiterzukämpfen.
Mit dem Grand Prix von Silverstone richtet Verstappen den Blick nach vorn. Obwohl der Titelkampf verloren scheint, unterliegt der Niederländer einem beeindruckenden Gegner. Seine nüchternen Worte in Österreich spiegeln nicht nur die aktuelle Lage wider, sondern zeugen auch von seiner Entschlossenheit, ein Comeback zu starten. Für die Formel 1 ist nichts mehr zu holen, doch Verstappen scheint sich vorerst mit einer Saison ohne Titel abgefunden zu haben.