Max Verstappen, der viermalige Formel-1-Weltmeister, hat kürzlich eine bemerkenswerte Aussage über die Legende Michael Schumacher gemacht. In einem Interview mit SPORT BILD erklärte der Niederländer, er habe der Familie Schumacher angeboten, den siebenfachen Weltmeister zu besuchen, sollte seine Meinung dazu beitragen können, Schumacher zurück in die Formel 1 zu bringen. Diese Worte haben in der Motorsportwelt Wellen geschlagen, nicht nur wegen der emotionalen Verbindung zwischen Verstappen und Schumacher, sondern auch wegen der anhaltenden Faszination für Schumachers Vermächtnis und seinen Gesundheitszustand seit seinem schweren Skiunfall 2013.

Die Beziehung zwischen Verstappen und Schumacher reicht weit zurück. Max’ Vater, Jos Verstappen, war einst Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton in den 1990er-Jahren. In seiner Jugend verbrachte Max viel Zeit mit der Familie Schumacher, insbesondere bei Kartrennen, wo Michael oft mit seinem Sohn Mick und Max unterwegs war. „Ich wusste damals nicht, wer er wirklich war“, erzählte Verstappen gegenüber F1-Insider. „Für mich war er einfach der nette Onkel Michael, der immer mit uns Kindern Kart gefahren ist.“ Diese Erinnerungen prägen Verstappen bis heute, und seine Bewunderung für Schumacher ist unverkennbar. Er beschreibt den Deutschen als kompromisslos auf der Strecke, aber herzlich und familienorientiert im Privatleben – Eigenschaften, die Verstappen auch bei sich selbst sieht.

Verstappens Angebot, Schumacher zu besuchen, kommt jedoch in einer Zeit, in der die Familie Schumacher sehr zurückgezogen lebt. Seit dem Unfall in den französischen Alpen, bei dem Schumacher schwere Kopfverletzungen erlitt, gibt es kaum Informationen über seinen Zustand. Die Familie hält sich bedeckt, und Besuche sind auf einen kleinen Kreis von Vertrauten beschränkt. Verstappens Worte könnten daher als Ausdruck von Respekt und Hoffnung interpretiert werden, auch wenn ein tatsächlicher Besuch unwahrscheinlich bleibt. „Ich würde es tun, wenn ich glaube, dass es etwas bewirken könnte“, sagte Verstappen. „Aber ich respektiere die Privatsphäre der Familie.“

Die Aussage wirft auch ein Licht auf Verstappens aktuelle Situation in der Formel 1. Mit vier Weltmeistertiteln steht er kurz davor, Schumachers Rekord von fünf Titeln in Folge einzustellen. Doch die Saison 2025 verläuft für den Red-Bull-Piloten turbulent. McLaren dominiert mit Lando Norris und Oscar Piastri, während Red Bull mit technischen Problemen kämpft. Verstappen liegt in der Fahrerwertung 49 Punkte hinter Piastri zurück, und sein Frust über die mangelnde Konstanz seines Autos ist spürbar. In Barcelona sorgte er für Schlagzeilen, als er nach einer Kollision mit George Russell eine Zehn-Sekunden-Strafe erhielt, was ihn auf Platz zehn zurückwarf. „Meine Emotionen sind manchmal hochgekocht“, gab Verstappen später zu, zeigte jedoch Einsicht.
Neben den sportlichen Herausforderungen steht Verstappen auch persönlich an einem Wendepunkt. Im Mai 2025 wurde er Vater einer Tochter, Lily, mit seiner Partnerin Kelly Piquet. Dieser neue Lebensabschnitt hat Spekulationen über seine Zukunft in der Formel 1 angeheizt. Ex-Pilot Ralf Schumacher, der Bruder von Michael, glaubt, dass Verstappen möglicherweise bald die Formel 1 verlassen könnte, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. „Er ist ein gereifter Mann geworden, der seine Prioritäten neu setzt“, sagte Schumacher im Sky-Podcast Backstage Boxengasse. Verstappen selbst betont jedoch, dass er vorerst bei Red Bull bleiben will, auch wenn sein Vertrag Ausstiegsklauseln enthält.
Die Parallelen zwischen Verstappen und Schumacher sind nicht zu übersehen. Beide gelten als kompromisslose Fahrer, die keine Gelegenheit auslassen, um zu siegen. Verstappen selbst sieht diese Vergleiche als Bestätigung seines Stils: „Michael hat immer alles gegeben, und das tue ich auch.“ Doch während Schumacher mit sieben Titeln als einer der größten Fahrer aller Zeiten gilt, betont Verstappen, dass ihn Rekorde weniger interessieren. „Ich fahre, um zu gewinnen, nicht um Zahlen zu jagen“, sagte er. Dennoch bleibt die Frage, ob er Schumachers Vermächtnis eines Tages übertreffen könnte.
Verstappens Angebot an Schumacher zeigt, wie tief die Verbindung zwischen den beiden Familien ist. Es ist ein Zeichen von Respekt für eine Legende, die die Formel 1 geprägt hat wie kaum eine andere. Während die Chancen auf ein Comeback von Schumacher gleich null sind, unterstreicht Verstappens Geste die emotionale Tiefe, die den Motorsport durchzieht. Für die Fans bleibt es ein rührender Moment, der die Vergangenheit und Gegenwart der Formel 1 verbindet – und die Hoffnung, dass Schumachers Erbe weiterlebt, auch wenn er selbst nicht mehr auf der Strecke steht.