Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den ehemaligen Nationalspieler und aktuellen BVB-Berater Matthias Sammer mit einer Strafe belegt, nachdem der FC Bayern München eine offizielle Beschwerde eingereicht hatte. Der Anlass: Sammers provokante und abwertende Äußerungen über den Rekordmeister, die in der Fußballwelt für erhebliches Aufsehen gesorgt haben. In einem Interview hatte der 57-Jährige behauptet, dass „die meisten Siege der letzten Saison auf Glück und Schiedsrichterbevorzugung zurückzuführen sind.“ Diese Aussage wurde von Bayern als beleidigend und unsportlich eingestuft, was den Verein dazu veranlasste, den DFB einzuschalten.
Die Äußerungen Sammers, die in einem Gespräch mit dem Fachmagazin Kicker fielen, waren Teil seiner umfassenden Kritik am Zustand des deutschen Fußballs. Doch die direkte Attacke gegen den FC Bayern, einen der erfolgreichsten Clubs Europas, ging vielen zu weit. „Solche Behauptungen schaden dem Ansehen des Sports und untergraben die Leistungen unserer Mannschaft“, hieß es in einer Stellungnahme des FC Bayern. Der Verein forderte Konsequenzen, und der DFB reagierte prompt: Sammer wurde zu einer Geldstrafe in undisclosed Höhe verurteilt und erhielt eine offizielle Verwarnung. Zudem wurde ihm auferlegt, sich öffentlich zu entschuldigen, sollte er weiterhin in einer beratenden Rolle beim BVB tätig bleiben wollen.
Sammer selbst zeigte sich uneinsichtig. In einer ersten Reaktion erklärte er: „Ich sage, was ich denke. Wenn das einigen nicht passt, ist das nicht mein Problem.“ Diese Haltung könnte die Spannungen zwischen ihm und dem FC Bayern weiter verschärfen. Der DFB betonte jedoch, dass derartige Äußerungen, die den Verdacht der Manipulation oder Parteilichkeit von Schiedsrichtern wecken, nicht toleriert werden können. „Wir stehen für Fairness und Respekt im Fußball. Solche Vorwürfe ohne Beweise sind inakzeptabel“, so ein Sprecher des Verbands.
Die Angelegenheit wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Beziehung zwischen Sammer und dem FC Bayern, bei dem er einst als Sportvorstand tätig war. Beobachter spekulieren, dass seine kritischen Worte auch mit alten Konflikten aus seiner Zeit in München zusammenhängen könnten. Während einige Fans Sammers Offenheit applaudieren, werfen ihm andere vor, mit seiner Polemik den deutschen Fußball unnötig zu spalten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Sammer seine Haltung überdenkt oder ob dieser Streit weiter eskaliert.