Archäologen haben in Holland die 6.000 Jahre alten Überreste eines Babys gefunden, das im Arm der Frau lag, die vermutlich seine Mutter war.
Das Kind, das zum Zeitpunkt seines Todes nach Expertenmeinung ein Neugeborenes oder erst sechs Monate alt gewesen sein könnte, wurde bei einer Ausgrabung in Nieuwegein durch die archäologischen Beratungsunternehmen BAAC und RAAP gefunden. Es handelt sich um das älteste jemals im Land entdeckte Babygrab.

Der bewegende Fund, der unter einer etwa zwei Meter dicken Lehm- und Torfschicht in einem Gebiet vergraben war, in dem sich heute ein modernes Gewerbegebiet befindet, versetzte die Archäologen in Erstaunen.
Experten waren überrascht, das Baby neben den Überresten einer jungen Frau zu finden, die zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 20 und 30 Jahre alt war. Die Grablage der Frau war jedoch ungewöhnlich für die neolithische Swifterbant-Kultur der Region. „Es war bereits aufgefallen, dass der linke Arm der Frau gerade am Körper entlang lag, ihr rechter jedoch abgewinkelt war“, erklärte die Gemeinde Nieuwegein in einer aus dem Niederländischen übersetzten Stellungnahme.
Am rechten Arm der Frau wurden Knochenfragmente eines Babys entdeckt, darunter der Schädel, der Kiefer mit Zähnen, das Schlüsselbein und ein Bein.
„Das ist ein fantastischer Fund“, sagte BAAC-Archäologin Kirsten Leijnse in der Erklärung. „Ob das Baby (und möglicherweise die Frau) bei der Geburt gestorben sind, wissen wir noch nicht.“

Nun soll eine DNA-Analyse durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Frau tatsächlich die Mutter des Babys ist, und um auch das Geschlecht des Babys herauszufinden.
Andere Projekte auf der ganzen Welt haben kürzlich Schlagzeilen gemacht.
Ein internationales Forscherteam hat kürzlich in Israel das älteste Fossil des modernen Menschen außerhalb Afrikas entdeckt.
Das Fossil, ein Oberkieferknochen mit mehreren Zähnen, wurde in der Misliya-Höhle gefunden, einer von mehreren prähistorischen Höhlen am Berg Karmel im Norden Israels. Der Kieferknochen wird auf ein Alter zwischen 175.000 und 200.000 Jahren datiert und deutet darauf hin, dass der moderne Mensch den afrikanischen Kontinent mindestens 50.000 Jahre früher verließ als bisher angenommen.
Archäologen gaben kürzlich außerdem die Entdeckung eines antiken Fürstengrabes in Südsibirien bekannt, das möglicherweise Schätze oder sogar eine im gefrorenen Boden der Region konservierte Eismumie enthält.