In der schnelllebigen und glamourösen Welt der Formel 1 ist Geld oft ein ebenso heiß diskutiertes Thema wie die Rennen selbst. Kürzlich sorgte der neue zweite Fahrer von Red Bull Racing, Yuki Tsunoda, für Aufsehen, als er offen über das beeindruckende Gehalt seines Teamkollegen Max Verstappen sprach. In einem Interview nach dem Großen Preis von Spanien verriet der japanische Fahrer, der ab dem Großen Preis von Japan 2025 an Verstappens Seite fahren wird, dass er nicht nur von Verstappens Leistung auf der Strecke, sondern auch von dessen finanziellen Erfolgen beeindruckt sei. Noch auffälliger war der neidische Unterton in seinen Worten, der die Formel-1-Welt in Aufruhr versetzte.

Jüngsten Schätzungen zufolge verdient der vierfache Weltmeister Max Verstappen ein Grundgehalt von 75 Millionen Dollar pro Jahr, ohne Boni, die sein Einkommen noch weiter steigern könnten. Zusammen mit Sponsoringverträgen mit Marken wie Jumbo, Viaplay und EA Sports wird sein Gesamtvermögen auf rund 120 Millionen Euro geschätzt. Tsunoda, der angeblich 3 Millionen Dollar pro Jahr verdient, machte während des Interviews eine bemerkenswerte Bemerkung: „Max verdient, was nicht einmal das gesamte Starterfeld verdient. Es ist verrückt. Ich meine, wer wäre da nicht neidisch?“ Seine Worte, halb lachend, aber mit ernstem Unterton, verrieten eine Mischung aus Bewunderung und Frustration über den enormen Einkommensunterschied.

Tsunodas Kommentare fallen zu einem Zeitpunkt, an dem er seinen Platz bei Red Bull Racing nur schwer finden kann. Nach einem schnellen Aufstieg von Racing Bulls ins Hauptteam, wo er 2025 nach nur zwei Rennen Liam Lawson ersetzte, tut sich der japanische Fahrer schwer, in Verstappens Schatten zu bestehen. Statistiken zeigen, dass Verstappen in den ersten Saisonrennen für 96 % der Punkte von Red Bull verantwortlich ist, während Tsunodas Beitrag sich auf lediglich neun Weltmeisterschaftspunkte beschränkt. Seine besten Ergebnisse waren Punkteränge in Bahrain und Miami, aber im Qualifying liegt er oft weit hinter Verstappen, manchmal mit Abständen von fast einer Sekunde pro Runde. Dieser Leistungskontrast macht den Gehaltsunterschied umso auffälliger.

Der RB21, Red Bulls Rennwagen für 2025, gilt als anspruchsvolle Maschine, und Tsunoda hat offen zugegeben, mit der Abstimmung zu kämpfen. „Max kriegt es hin, aber ich habe nur wenig Zeit, das Auto unter Kontrolle zu bekommen“, sagte er in Imola. Dennoch nahm Verstappen seinen Teamkollegen in Schutz und sagte, Tsunoda sei „kein Schlappschwanz“ und die Probleme lägen eher am Auto als am Fahrer selbst. Diese Unterstützung von Verstappen steht im Widerspruch zu Gerüchten, er hätte lieber mit Lawson weitergemacht – ein Vorschlag, den Teamchef Christian Horner und Berater Helmut Marko zurückwiesen. Dieser interne Konflikt bei Red Bull verleiht Tsunodas Äußerungen zu Verstappens Gehalt eine zusätzliche Spannung.
Tsunodas Eifersucht ist nicht nur finanzieller Natur. Er sprach auch über die Aufmerksamkeit und Priorität, die Verstappen im Team genießt. „Alles dreht sich um Max, und das verstehe ich, aber es macht es nicht einfacher“, sagte er. Das spiegelt die allgemeine Dynamik bei Red Bull wider, wo der Fokus auf Verstappens Streben nach seinem fünften Weltmeistertitel liegt, während der zweite Fahrer oft eine Nebenrolle spielt. Tsunodas Beförderung wurde teilweise durch den Druck von Honda, dem Motorenlieferanten von Red Bull, vorangetrieben, der Berichten zufolge 10 Millionen Euro zahlte, um den Japaner in den RB21 zu bringen. Doch seine Position scheint alles andere als sicher, und es wird spekuliert, dass Fahrer wie Isack Hadjar seinen Platz einnehmen könnten, wenn sich seine Leistungen nicht verbessern.

Die Formel-1-Community reagierte gemischt auf Tsunodas Äußerungen. Fans in den sozialen Medien lobten seine Ehrlichkeit, doch einige fanden es unangemessen, offen über Verstappens Gehalt zu sprechen. „Er sollte sich darauf konzentrieren, schneller zu fahren, anstatt auf Max‘ Bankkonto“, schrieb ein Fan auf X. Verstappen zeigt sich derweil unbeeindruckt und hat den kommenden Großen Preis von Österreich im Blick, bei dem er einen speziellen Helm tragen wird. Während Red Bull mit einem vierten Platz in der Konstrukteurswertung kämpft, bleibt die Frage, ob Tsunoda sich seinen Platz verdienen kann. Seine Äußerungen zu Verstappens Gehalt haben eines deutlich gemacht: In der Formel 1 ist nicht nur Geschwindigkeit ein Grund für Rivalität, sondern auch Geld.