James Gunn, der visionäre Filmemacher hinter *Guardians of the Galaxy* und *The Suicide Squad*, ist kein Unbekannter, wenn es um gewagte Aussagen geht, und seine jüngste Erklärung zu seinem kommenden *Superman*-Film hat das Internet erneut in Aufruhr versetzt. Bei einer Pressekonferenz Anfang 2025 behauptete Gunn: „Mein Superman wird erfolgreich sein und in die Geschichte eingehen“, und versprach, dass der 2 Stunden und 20 Minuten lange Film das Publikum fesseln und seinen Platz als entscheidendes Kapitel im filmischen Vermächtnis der Figur festigen werde. Dieser Neustart, dessen Kinostart für den 11. Juli 2025 geplant ist, markiert den ersten Kinostart des neu strukturierten DC Universe (DCU) unter Gunns Co-Leitung der DC Studios zusammen mit Peter Safran. Doch mit der steigenden Vorfreude wächst auch die Kontroverse: Fans und Kritiker sind sich über Gunns ehrgeizige Vision für den Mann aus Stahl uneinig.
Der Film mit David Corenswet als Clark Kent hat seit seiner Premiere bereits hitzige Debatten ausgelöst. Gunns Entscheidung, sich von Henry Cavill zu verabschieden, der Superman im DC Extended Universe (DCEU) von *Man of Steel* (2013) bis zu einem kurzen Cameo-Auftritt in *Black Adam* (2022) darstellte, ist für viele nach wie vor ein wunder Punkt. Cavills Ausstieg nach der Ernennung von Gunn und Safran Ende 2022 wurde von den Fans mit heftigen Reaktionen aufgenommen, darunter Petitionen und Hashtags wie #HenryCavillSuperman. Gunn jedoch blieb standhaft und argumentiert, dass seine Version – in der ein jüngerer Superman sein kryptonisches Erbe mit seiner menschlichen Erziehung in Einklang bringt – ein frisches Gesicht braucht. Corenswet, bekannt für seine Rollen in *The Politician* und *Pearl*, bringt eine jugendliche Energie mit, die laut Gunn beim modernen Publikum Anklang finden wird.
Der erste Trailer, der im Dezember 2024 veröffentlicht wurde, bot einen Einblick in Gunns Ansatz. Er begann mit einem angeschlagenen Superman, der blutüberströmt in eine verschneite Landschaft kracht und nach Krypto, dem Superhund, ruft. Dieser unkonventionelle Beginn, gepaart mit einer rockigen Interpretation von John Williams’ legendärer Filmmusik, signalisierte eine Abkehr vom grüblerischen Ton von Zack Snyders Filmen. Stattdessen betonte Gunn Themen wie Hoffnung und Güte und beschrieb seinen Superman als „die Güte eines Menschen“ und nicht als „faschistische Machtfantasie“. Der Trailer zeigte außerdem ein lebendiges Metropolis, eine Reihe von DC-Helden wie Hawkgirl und Mr. Terrific sowie Nicholas Hoults Lex Luthor als gerissenen Antagonisten. Mit über 250 Millionen Aufrufen in den ersten 24 Stunden wurde er zum meistgesehenen Trailer in der Geschichte von DC und verstärkte sowohl die Spannung als auch die Kritik.
Gunns Vertrauen in die Laufzeit des Films von 2 Stunden und 20 Minuten hat die Diskussion weiter angeheizt. In einer Zeit, in der Superheldenfilme oft länger als zweieinhalb Stunden dauern, suggeriert diese kürzere Dauer eine straffe Erzählweise. Gunn hat angedeutet, „mitten im Geschehen“ zu beginnen und eine traditionelle Ursprungsgeschichte zu umgehen, um die Zuschauer in Supermans etablierte Welt eintauchen zu lassen, in der er Lois Lane (Rachel Brosnahan) bereits kennt und einer bestehenden Rivalität mit Luthor ausgesetzt ist. Dieser Ansatz, behauptet Gunn, maximiert jede Minute und greift dabei auf seine Erfahrung zurück, effiziente und dennoch emotional reiche Geschichten in Filmen wie *Guardians of the Galaxy* zu schreiben. Er hat auch innovative Action-Sequenzen angedeutet und fortschrittliche Drohnentechnologie eingesetzt, um Supermans Luftkämpfe einzufangen und verspricht ein Spektakel, das gleichermaßen geerdet und aufregend wirkt.
Dennoch bleiben die Kontroversen bestehen. Einige Fans kritisieren die Einbeziehung von Krypto und anderen skurrilen Elementen, da sie eine zu starke Abkehr von Supermans stoischen Wurzeln befürchten, während andere den weiten Schnitt des Anzugs und die gedeckten Farben früherer Bilder kritisieren. Gunns Vergangenheit, einschließlich alter Tweets, die 2018 wieder auftauchten, verfolgt ihn weiterhin, und Kritiker stellen seine Eignung für die Regie von DCs Flaggschiff-Helden in Frage. Vor allem Snyder-Anhänger sehen in diesem Neustart einen Verrat an dem düstereren, komplexeren Superman, den sie so geliebt haben. Auf Plattformen wie Reddit wird heftig darüber diskutiert, ob Gunns leichtere, ensembleorientierte Interpretation dem mythischen Status der Figur gerecht werden kann – oder ob sie Gefahr läuft, die Kernfangemeinde zu verprellen.
Trotz des Lärms lässt sich Gunn nicht beirren, getragen von Besetzung und Crew, die seine Vision teilen. Die Dreharbeiten wurden im Juli 2024 vorzeitig abgeschlossen, und die ersten Reaktionen nach Testvorführungen waren durchweg positiv. Insider lobten Corenswets Charme und die emotionale Tiefe des Films. Gunns Erfolgsbilanz – er hat aus unbekannten Charakteren bekannte Namen gemacht – verleiht seiner kühnen Vorhersage Glaubwürdigkeit. Er deutete auch an, dass ihm etwas auf dem Herzen liegt, und erwähnte, dass der Kinostart mit dem Geburtstag seines verstorbenen Vaters zusammenfällt, was dem Projekt noch mehr Herzlichkeit verleiht. Da *Superman* bald im Sommer debütiert, ist die Frage nicht nur, ob er an den Kinokassen erfolgreich sein wird – man braucht voraussichtlich 750 Millionen Dollar, um die Gewinnschwelle zu erreichen –, sondern ob er die Herzen erobert und sich in die Filmgeschichte einprägt. Ob man ihn nun liebt oder hasst, Gunns kompromissloses Auftreten sorgt dafür, dass man diesen Superman nicht ignorieren kann.