Ferrari hält die Wahrheit über die SF-25 zurück: Droht der Formel 1 2025 ein Umbruch?
Weniger als zwei Wochen vor dem Saisonstart der Formel 1 in Australien brodelt die Gerüchteküche: Ferrari scheint mit der SF-25 mehr in der Hinterhand zu haben, als die Testfahrten in Bahrain vermuten ließen. Nach einer Winterpause voller gemischter Signale arbeitet das Team aus Maranello unermüdlich an der Optimierung seines neuen Wagens, während rivalisierende Teams wie Red Bull und McLaren misstrauisch auf die Scuderia blicken. Könnte Ferrari mit verstecktem Potenzial die Saison 2025 auf den Kopf stellen? Die ersten Antworten erwarten uns in Melbourne, doch die Spannung steigt bereits ins Unermessliche.
Die Testfahrten in Bahrain hinterließen bei Ferrari ein zwiespältiges Bild. Die SF-25 zeigte vielversprechendes Potenzial, offenbarte jedoch auch Schwächen, insbesondere in langsamen und mittelschnellen Kurven. Probleme mit dem mechanischen Management der neuen Pullrod-Vorderachse sowie der veränderten Gewichtsverteilung sorgten für ein unausgeglichenes Fahrverhalten, vor allem beim Heck, das bei Lastwechseln und Bremsmanövern instabil wirkte. Charles Leclerc, stets vorsichtig in seinen Aussagen, hielt sich mit Prognosen zurück: „Ich würde lieber abwarten, bevor ich mich festlege, ob das Auto schnell ist oder nicht. Erst in Melbourne werden wir sehen, wo wir stehen.“ Lewis Hamilton hingegen konnte seine letzte Rennsimulation nicht abschließen, ein Hinweis darauf, dass Ferrari noch an der Feinabstimmung des technischen Pakets arbeitet. In Maranello spricht man von „Kalibrierungen“, ein Zeichen dafür, dass es vor Saisonstart noch viel zu tun gibt.
Ferrari hat mit der SF-25 ein ambitioniertes Konzept entwickelt, das auf einer empfindlichen Balance zwischen einer reaktionsfreudigen Vorderachse und einem noch zu optimierenden Heck basiert. Durch eine kompaktere Getriebeeinheit wurde der Schwerpunkt leicht nach vorne verlagert, um die Kurvenperformance zu verbessern. Diese Änderung erfordert jedoch eine präzise Anpassung des mechanischen und aerodynamischen Setups, da jede Veränderung direkte Auswirkungen auf das Reifenmanagement hat. Besonders das Traktionsmanagement am Kurvenausgang bleibt ein Knackpunkt – ein Bereich, der in Melbourne, wo die Beschleunigung aus langsamen Kurven entscheidend ist, über Erfolg oder Misserfolg entscheiden könnte. Ein neuer Heckflügel, der den Abtrieb optimieren soll, ohne die Höchstgeschwindigkeit zu beeinträchtigen, wird in den ersten freien Trainings getestet, um die Balance zwischen Effizienz und Stabilität zu finden.
Während Ferrari sich auf intensive Simulatorsitzungen in Maranello konzentriert, um Daten zu sammeln und das Verhalten der SF-25 zu verstehen, spekulieren die Konkurrenten über das wahre Potenzial des Wagens. Red Bull sieht Ferrari trotz eigener Testprobleme als engsten Verfolger von McLaren. Ein Technikdirektor aus Milton Keynes ließ durchblicken, dass die Scuderia in Bahrain möglicherweise „Verstecken gespielt“ habe, um ihre Karten nicht offen zu legen. McLaren hingegen zeigt sich unbeeindruckt und fokussiert sich auf den MCL-39, mit dem sie sofort um den Titel kämpfen wollen. „Wir vertrauen Ferrari überhaupt nicht“, lautete die klare Botschaft aus Woking – ein Zeichen dafür, dass die Spannung zwischen den Top-Teams vor dem Saisonstart auf einem Höhepunkt ist.
Die Testdaten aus Bahrain liefern gemischte Eindrücke. Zwar hat Ferrari nicht auf schnelle Rundenzeiten gesetzt, doch auch die Rennsimulationen zeigten Schwächen, insbesondere bei der Stabilität über die Distanz. Dennoch stimmen die Werte aus Windkanal und Simulator mit den Ergebnissen auf der Strecke überein, was darauf hindeutet, dass die SF-25 auf einer soliden Basis steht. Die Ingenieure sind überzeugt, dass Bahrain kein repräsentativer Maßstab für die wahre Stärke des Wagens ist. Der flüssigere Streckenverlauf in Melbourne könnte den Eigenschaften des Ferrari besser entgegenkommen, und die dortigen klimatischen Bedingungen könnten ebenfalls Vorteile bringen. Doch die ersten drei Rennen der Saison werden entscheidend sein: Gelingt es Ferrari, die Stabilität des Hecks zu verbessern und die neue mechanische Plattform optimal einzusetzen, könnte das Team schnell in den Spitzenkampf eingreifen. Andernfalls drohen gezielte Updates, um nicht den Anschluss an McLaren und Red Bull zu verlieren.
Teamchef Frederic Vasseur bleibt optimistisch, betont aber die Notwendigkeit harter Arbeit: „Wir haben eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen. Ob das ausreicht, werden wir bald erfahren.“ Leclerc und Hamilton haben ein intensives Simulatorprogramm absolviert, um vor Melbourne weitere Daten zu sammeln und das Fahrzeugmanagement zu optimieren. Die Erwartungen sind hoch, und die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die SF-25 Potenzial hat – doch ob dieses Potenzial schon in Australien in Siege umgemünzt werden kann, bleibt die große Frage. Wenn die Startampeln in Melbourne erlöschen, wird sich zeigen, welches Team die Winterpause am besten genutzt hat. Ferrari hält seine Karten noch bedeckt, aber die Spannung könnte kaum größer sein: Ist die SF-25 ein Titelkandidat, oder wartet uns ein langer Entwicklungskampf? Die Antwort folgt in Kürze.